Keine Öffnung der Alten Süderelbe – Rettet die Alte Süderelbe

Die geplante Zerstörung eines Naturidylls

Die Alte Süderelbe ist Hamburgs zweitgrößter See und ein in Hamburg einzigartiges Naturparadies. Im Gebiet der Alten Süderelbe leben diverse seltene, bedrohte und auf der roten Liste stehende Pflanzen- und Tierarten . Dazu gehören unter anderem der Eisvogel, Fisch- und Seeadler, Fledermäuse und Amphibien. Die Alte Süderelbe beginnt in Moorburg, führt weiter durch den ebenfalls bedrohten Vollhöfner (Ur)Wald bis hin zur Airbus-Landebahn am Mühlenberger Loch.

Zum Gebiet der Alten Süderelbe gehören die Naturschutzgebiete Westerweiden und Alte Süderelbe. Mit ihrem relativ sauberen Wasser werden große Teile des Obstanbaugebietes des Alten Landes bei Hitze- und Frostperioden beregnet.

Außerdem hat sie eine extrem wichtige Funktion als "Vorfluter".  Dass bedeutet nichts anderes, als das ein Gebiet, das etwas 70.000 Menschen beherbergt, durch die Alte Süderelbe be- und entwässert wird. Wäre sie nicht da, würden nicht nur Gräben im Alten Land austrocken, sondern bei entsprechenden Wetterlagen auch viele Keller volllaufen und Häuser dadurch vernässen.

 

Jetzt will der Hamburger Senat die Alte Süderelbe wieder an die Tiedeelbe anbinden. Der Grund: Die HPA kriegt die Schlickproblematik in der Tideelbe nicht in Griff und will, damit die ganz großen Pötte Hamburg auch weriterhin anlaufen können, einen Teil des Schlicks in die Alte Süderelbe umleiten. Damit würde sie die Alte Süderelbe nachhaltig zerstören.

 

Wir fordern deshalb:

• Keine Wiederanbindung der Alten Süderelbe an die Stromelbe

• Keine Prüfung der Wiederanbindung der Alten Süderelbe an die Stromelbe

• Den Erhalt des gewachsenen und funktionierenden Ökosystems Alte Süderelbe!

NEUIGKEITEN

Binnenhochwasser gerade noch abgewendet

Ausgerechnet am Weihnachtswochenende 2023 ließ Sturmtief Zoltan auf Finkenwerder die Pegel steigen.
Das Wasser aus der Alten Süderelbe lief nicht mehr ab, ein weitläufiges Binnenhochwasser bedrohte
den Ort. Dabei ist für solche Fälle bereits seit 20 Jahren der Bau eines Schöpfwerks geplant, bis heute
aber nicht umgesetzt.


Nur das Eingreifen von Feuerwehr und THW mit Hochleistungspumpen verhinderte Schlimmeres. Ein Einsatz mit zeitweise bis zu 40 Personen, der die Stadt hunderttausende Euro kosten wird und der jederzeit wieder nötig werden kann.
Wie konnte es dazu kommen? Bei orkanartigem Westwind drückte das Wasser aus der Nordsee in immer höher auflaufenden Tiden die Elbe hinauf in den Hamburger Hafen. Gleichzeitig füllte Starkregen die Gräben, die sich von Harburg bis Neu Wulmstorf in die Alte Süderelbe entwässern. Die wiederum gibt in normalen Zeiten das Wasser mechanisch in die „normale“, Elbe ab.
Wenn aber durch eine schwere Sturmflut und auflaufende Tiden der Wasserstand der Stromelbe höher wird als der der Alten Süderelbe, kann das Wasser nicht mehr ablaufen. Denn das Storchennestsiel, ein unscheinbares Gebäude auf Finkenwerder, an dem viele vorbeifahren ohne zu ahnen, wie wichtig es für die Regulierung des Wasserhaushalts von etwa 70.000 Menschen ist, besitzt kein Schöpfwerk. Überschüssiges Wasser kann nicht in die Elbe abgepumpt werden. Dabei entwässert sich die gesamte Geest durch den Moorgürtel ins Alte Land und weiter nach Finkenwerder.
Wenn nun der „Binnensee“ Alte Süderelbe voll ist, läuft er über und gibt das Wasser zurück in das Grabensystem, das sich wie ein Netz durch den Süderelbebereich zieht. Als Folge laufen die Gräben dort ebenfalls über und überfluten das Land.
Dass diesmal alle mit einem blauen Auge davongekommen sind, ist einem Anwohner zu verdanken, der die Berufsfeuerwehr alarmierte. Gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr, dem THW und der Werkfeuerwehr der Firma Holborn Europa Raffinerie GmbH koordinierte man über einen operativen Leitungsstab, der eng mit dem regionalen Katastrophendienststab des Bezirksamtes Hamburg-Mitte zusammengearbeitete, den Einsatz. Hochleistungspumpen wurden aus Hamburg, Bremen und Niedersachen organisiert, über die Hauptzufahrtsstraße nach Finkenwerder wurden Schläuche gelegt, die Straße gesperrt und zeitweise 85.000 Liter Wasser pro Minute mit Hochdruck in die Elbe gepumpt.
Dabei gibt es eigentlich seit 2004 einen Beschluss zum Bau eines Schöpfwerkes am Storchennestsiel, umzusetzen von der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA). Doch bisher passierte nichts.
Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer, der ebenfalls über Stunden vor Ort war, dazu: „Dieser Einsatz hat allen noch einmal allen vor Augen geführt, wie dringend es ein Schöpfwerk am Storchennestsiel braucht, um bei Starkregen die massiven Wassermengen aus der Alten Süderelbe tideunabhängig in die Elbe entwässern zu können. Die zuständige Umweltbehörde hat für das erste Halbjahr 2024 eine Bedarfs- und Vorplanung sowie Kostenberechnung angekündigt. Der Bau des Schöpfwerks muss nach jahrzehntelanger Diskussion jetzt endlich ganz schnell Fahrt aufnehmen.“
Neben der Notwendigkeit eines Schöpfwerks zeigt dieses Wochenende aber auch, wie unsinnig und sogar bedrohlich die Öffnung der Alten Süderelbe, die immer noch nicht vom Tisch ist, wäre. Würde sie geöffnet, würden bei schweren Stürmen zusätzlich zu dem sich durch Starkregen aufbauendem Hochwasser die Tiden in vollem Umfang in der Alten Süderelbe auflaufen. Und dann?
Eine weitere Frage tut sich auf: Bleibt man bei den Plänen, die Alte Süderelbe zu öffnen, müsste am Storchennest ein neues und erheblich größeres Sperrwerk gebaut werden. Die Untersuchungen, ob geöffnet werden soll, liegt inzwischen in den Händen der „Stiftung Lebensraum Elbe“, die ihre Räume wiederum in der BUKEA hat. Kann es sein, dass man, bevor man ein Schöpfwerk baut, die Untersuchungen der der Stiftung, die seit 2020 laufen, abwarten will? Um nicht durch den Bau eines Schöpfwerkes eine Entscheidung vorwegzunehmen?
Dass allerdings wäre ein Spiel mit dem Feuer. Denn Starkregen in Kombination mit schweren Stürmen, wie am Weihnachtswochenende, werden zukünftig durch den Klimawandel keine Ausnahmeereignisse mehr sein, sondern zu unserem Alltag gehören. Soll dann immer für viel Geld gepumpt werden?

Wir fragen: Wie lange geht das noch gut?

Kostenlose Aufkleber

Wenn ihr öffentlich zeigen wollt, dass auch ihr gegen eine Öffnung der Alten Süderelbe seid, könnt ihr das mit  wetterfesten Aufklebern, auf denen unser Logo zu sehen ist.
Ihr bekommt sie beispielsweise kostenlos in Finkenwerder  im Bücherkasten  Finkenwerder Süderdeich 176 und demnächst auch auf dem Finkenwerder Wochenmarkt.
Wenn ihr mehrere zum verteilen haben wollt, schreibt uns an post@aktionsbuendnis-alte-suederelbe.de. (Einzeln zu verschicken wird wegen des Portos leider zu teuer).
Und wer gaaaanz viel Platz beispielsweise an seinem Gartenzaun oder Garagentor hat, kann auch Plakat-Planen  (120 Breite x 140 Höhe mit Ösen) bekommen (Motive: "Nicht mit uns", "Naturzerstörung", "Flutkatastrophe" – wie unter www.aktionsbuendnis-alte-suederelbe.de/download/).
Dafür ebenfalls ein Mail an: post@aktionsbuendnis-alte-suederelbe.de

Hier findest du die Alte Süderelbe...

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